Die Burgruine Ödelbeck
Die Burgruine Ödelbeck ist für den Spaziergänger auf dem "Eichholz" zu finden. Der Zugang erfolgt über den Sportplatz Lütersheim, von dort in nördlicher Richtung über einen Fußweg zur Burg, oder über einen Feldweg von der Landstraße Volkmarsen - Lütersheim, der fast direkt zur Burgruine führt.
Bei der Ausweisung von Kulturdenkmählern durch den Landkreis Waldeck - Frankenberg in den 80er Jahren erinnerte der Lütersheimer Ortsbeirat daran, neben der bekannten "Hollenkammer" im Tentenberg auch die über 700 Jahre alte Ruinen-Stätte unter Denkmalschutz zu stellen.
Die einzige urkundliche Erwähnung der Burg ist im Westfälischen Urkundenbuch am 15. November 1269 festgehalten, wonach Graf Heinrich der I. von Hessen die Hälfte der neuerbauten Burg "Forstenstene" (Fürstenberg, so der zweite Name) dem Bischof Simon von Paderborn schenkt. Bekannt ist, dass sich die Mark der Burg bis hinauf zum Scheid erstreckte und den gesamten Östlichen Teil der Gemarkung Lütersheim einnahm. "Ödelbeck", in der Schreibweise auch "Olbeck" genannt, muss corveyscher Besitz gewesen sein, der durch die Heirat der Witwe Werners von Eschwege an Johann Brunharsen fiel, den 1445 Graf Otto von Waldeck damit belehnte, heißt es im Lütersheimer Ortssippenbuch. Die immense große des ganzen Burg-Gutes von 259 Morgen (ca. 65ha) Ackerland und Wiese sowie 12 Gärten, das von drei Besitzern bewirtschaftet wurde, ist aus dem örtlichen Salbuch von 1748 zu entnehmen. Der über 30 Meter tief abfallende steile Felsen zum Ökergrund sollte den natürlichen Schutz gegen den von Norden zu erwartenden Feind bilden. Die Anlage passt daher weder in das Verteidigungssystem Paderborn, Corvey - Kölns noch in das von Hessen, reiht sich aber als Stützpunkt und vorgeschobenen Posten in der Linie Landau - Wetterburg - Rhoden, nachdem der Wolfhagener Landberg gegen Hessen aufgegeben werden musste und die Volkmarser Kugelsburg in die Hand Kölns geriet. Wie über den Bau, so sind auch über Zerstörung und Verfall keine urkundlichen Aufzeichnungen vorhanden.
