Die Lütersheimer Kirchengeschichte

 

Die Kirche in Lütersheim wird schon im Jahre 1283 erwähnt. Wahrscheinlich ist der frühromanische Bau "beim großem Brande" im Jahre 1669 so stark beschädigt worden, dass von 1726 bis 1728 nach den Plänen des fürstlichen Baudirektors Johann Ludwig Rothweil, der auch das Residenzschloss in Arolsen erbaute, der Wiederaufbau im Barockstil erfolgte.
Obwohl schon in den Jahren 1950 und 1971 Renovierungsarbeiten durchgeführt wurde, brachten eingehende Voruntersuchungen 1991 noch viele Schäden an den Tag.

Zunächst wurde Architekt Klaus Lohmann beauftragt, Feuchtigkeitsschäden und Putzzerstörungen zu untersuchen.

Beim Abnehmen der Eternitverkleidung zeigte sich, dass keine Hinterbelüftung vorhanden war, so dass 
 die aufsteigende Feuchtigkeit nicht nur den Innenputz, sondern auch den linken Bereich der Kirchenbänke und den gesamten Holzfußboden zerstört hatte. Auch der mit rotem Sandstein ausgelegte Mittelgang wies infolge mangelhafter Isolierung erheblicher Feuchtigkeit auf.

In den Deckenbalken hatte sich ein durchgehender Riss gebildet, der aber mittels Lehmputz ausgebessert werden konnte. Infolge der bisherigen Kachelofenheizung war der innere Kirchenraum erneut stark verrußt, dass ein Innenanstrich für Decke, Wände, Bänke und Empore erforderlich wurde.

Zur Farbgestaltung hatte Bezirkskonservator Dr. Michael Neumann aus Marburg eine Voruntersuchung angeordnet.

Überraschendes Ergebnis: Unter fünf Deckenschichten wurden fast völlig erhaltene Ornamentmalereien aus der Bauzeit von 1728 freigelegt, die durch die Deckenschichten konserviert waren.

Der Fachrestaurator Fred Kassneer aus Neustadt ergänzte die alten Ornamente und übertrug sie wieder im Originalfarbton als Fensterumrahmung - ein Kunstwerk, das jetzt wieder den Chorraum der Kirche im Barockstil präsentiert.

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