Von den Ursprung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges
Der Ort Lütersheim, ein Straßendorf in einem herrlich gelegenen Seitental der Watter, hat eine wechselvolle Geschichte. Aus Aufzeichnungen verschiedener Forscher geht hervor, dass der Ort in die Siedlungsperiode 400 - 800 n. Chr. Geburt fällt. Ein 1865 in der Gemarkung gefundenes Bronzebeil lässt eine noch frühere Ansiedlung vermuten. Zum ersten Mal wird Lütersheim in den Aufzeichnungen um das Jahr 1120 erwähnt. In einem Auszuge aus den Verzeichnissen der Güter und Einkünfte des Stiftes Corvey bei Höxter a.d. Weser unter dem Abt Erckenbeert, der von 1106 - 1128 dort amtierte, heißt es: Von Luidhersen wird jährlich an das Kloster geliefert: Weizen, Erbsen und andere Fruchtarten. In einer Urkunde von 1125 werden weitere Einkünfte aus Luidhersen aufgezeichnet. Man kann annehmen, dass Lütersheim in ältester Zeit ein Hof war. In einer Urkunde vom 25. Februar 1154 bestätigt der Papst Adrian Corvey den Besitz des Zehnten von dem Hofe in Luitheressen. Diese Urkunde wurde erneuert am 9. Oktober 1184 durch Probst Lucius. Abt Wedekind von Corvey hat in einer Urkunde (1190) neben anderen Gütern auch den Hof Luitheressen aufgeführt.
Aus weiteren Verzeichnissen (12. u. 13. Jahrh.) werden von 6 Hausstätten Abgaben gegeben. Dem eigentlichen Hof hatten sich 6 Hausstätten hinzugestellt. Hieraus gehen die ersten Ansätze von Bildung des Dorfes hervor. Später schlossen sich die Höfe Hilmersen (1. Erwähnung 9. Jahrh. Fulda, 10. Jahrh. Corvey), Odelbeck (1. Erwähnung 1445) und Heydhof (1. Erwähnung 1317) mit dem Hof Luithersen zum Dorf zusammen. Auch die Lage des Ortes wird näher angegeben: Luitheressen nahe bei Volkemessen. Im Jahre 1276 wird dann zum ersten Mal ein Pfarrer in Lütersheim erwähnt - Pfarrer Hermann (pleban). Eine eigene Kirche hatte der Ort noch nicht. Als Kirche hat die Kirche von Wetter zu gelten (1283). Im Jahre 1345 ist Pfarrer Reiche aus Sachsenhausen, 1424 Pfarrer Rolf. Weitere Nachrichten über Kirche und Pfarrer aus jener Zeit fehlen.
Lütersheim wurde im Jahre 1303 zur Hälfte von Corvey an den Grafen von Waldeck verpfändet. 1573 wollte der Abt von Corvey die eine Hälfte von Lütersheim wieder vom Grafen von Waldeck eingelost wissen. Sein Vorstoß war jedoch ohne Erfolg